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lyrics

Es war eimal ein Junge
der war im Grunde nicht blöde
ging nur nicht gern in die Schule
denn da wars ihm zu öde

Die Welt der Alten
erschien ihm trostlos und kalt
Er hat furchtbar gelitten
unter ihrer Gewalt

Hatte Angst zu versagen,
Angst vor schlechten Noten
und irgendwann zu ersticken
unter all den Verboten

Tue dies und lass jenes
und komm pünktlich nach Haus
Und mach die Hausaufgaben
sonst darfst du später nicht raus

In seinem Zimmer träumte er
von anderen Welten
Verlor sich in den Geschichten
seiner furchtlosen Helden

Er wollte auch so ein Held sein
Abenteuer erleben
Seinen eigenen Weg gehn
Nie seine Freiheit aufgeben

Doch dann hat er gemerkt,
Geld wächst nicht auf den Bäumen

Das war der Anfang vom Ende
von seinen Teenager-Träumen

Ein paar Kompromisse
erschienen plötzlich ok
Sich ein bisschen verbiegen
tut ja auch keinem weh

Er zog sich so an
wie es die Alten machen
Fing an wie sie zu reden
und mit ihnen zu lachen

Heute ist er vierzig
und wählt die CDU
Denn er findet die Welt
so wie sie ist ziemlich gut

Er schimpft mit seinen Kindern
Sagt ihnen seid nicht so faul
Und wenn sie die Schule schwänzen
dann gibt’s was aufs Maul


Verräter
Was für ein mieser Verräter

Die Ideale vergessen
Die schönen Worte nur noch schal
Denn zuerst kommt das Fressen
und erst dann die Moral


Es waren einmal
ein Haufen Kabarettisten
intellektuelle Künstler,
kritische Journalisten

Moralisch waren sie
allen hoch überlegen
zeigten Missstände auf,
nie um Worte verlegen

Sie haben immer erzählt
Hört bloß nicht auf die da oben
Denn die da oben sind alles
korrupte Idioten

Doch dann kam die große Panik
plötzlich wurde es schick
Nicht mehr dagegen zu sein
Fast alle machten sie mit

Sie hielten sich mit Kritik
und dem Denken zurück
Denn ein jeder, der noch anders dachte
der galt als verrückt

Auf einmal zeigten sie Verständnis
für korrupte Idioten
und deren alternativlose
Nazi-Methoden

Sie gruben sich ein
und waren nicht mehr gesehn
Bis diese schwierigen Zeiten
von alleine vergehn


Verräter
Was für miese Verräter

Die Ideale vergessen
Die schönen Worte nur noch schal
Denn zuerst kommt halt das Fressen
und erst dann die Moral


Es war einmal ne Punkband
die haben gern provoziert
Sie waren Alptraum der Spießer
und ihre Songs indiziert

Sie waren gegen den Staat
und gegen die Bullerei
Kritisierten die Alten
und ihre scheiß Heuchelei

Dann wurden sie populär
Ganz Deutschland sang ihre Lieder
Und aus den Radios tönten
ihre Hits immer wieder

Sie dominierten die Charts
Engagierten sich sozial
Die Home-Story in der Bravo
Nichts war ihnen zu banal

Ihre Fans wurden älter
und mit ihnen auch die Band
Das Klima in Deutschland wurde kälter
doch die Band hat das verpennt

Denn sie sind inzwischen ja
Teil der High Society
Mit allen Promis per du
Geldsorgen plagen sie nie

Heute sind ihre Aussagen
belanglos wie ihre Lieder

Wir sind im Herzen noch Punks
beteuern sie immer wieder

Wenn ein neues Album erscheint
und sie die Werbetrommel rühren
Ein bisschen Fan-Nähe heucheln
als würd es sie interessieren

Sie nehmen heute so vieles,
was passiert einfach hin
und das Schweine-System
finden sie gar nicht mehr so schlimm

Sie sind jetzt brave Demokraten
und man verleiht ihnen Preise
wie das Bundesverdienstkreuz
und ne ähnliche Scheiße

In den Tagesthemen
dürfen sie sich inszenieren
Und auf der nächsten Gala
mit einem Minister dinnieren


Verräter
Was für miese Verräter

Die Ideale vergessen
Die schönen Worte nur noch schal
Denn zuerst kommt halt das Fressen
und erst dann die Moral

credits

from Neue Deutsche Anarcho Welle (Version 2), released March 24, 2021

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