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Neue Deutsche Anarcho Welle (Version 2)

by Anarchonauten & Totstörung

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1.
Überall wo man auch steht Ganz egal, wohin man geht Überall ist was verboten Für das Volk der Idioten Überall wird kontrolliert Geblitzt, gefilmt und schikaniert Und der Nachbar spioniert Ob auch jeder brav pariert Alles hier ist vorgegeben Alles öffentliche Leben Bis ins kleinste vorgekaut Schlupflöcher längst zugebaut Wo ist euer Stolz geblieben Alles wird euch vorgeschrieben Drum sag ich’s jetzt noch einmal ganz konkret Denn später ist es ja vielleicht zu spät Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht wenn morgen der Mond vom Himmel fällt TU ES NICHT, NEIN, TU ES NICHT Und nicht für alle Reichtümer der Welt WAS DU HAST, HAT IRGENDWANN DICH Nicht wenn hier der Russe einmarschiert Nicht wenn ne neue Seuche hier grassiert Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein! Das Netz wird staatlich überwacht Damit keiner mehr Unfug macht Sie machen alles klinisch rein Nichts darf mehr unmoralisch sein Böse Worte sind verboten Extremismus, Sex und Drogen Der Zensor löscht, was nicht gefällt Willkommen in der Blümchenwelt Das Neo-Spießertum regiert Verbotskultur längst etabliert Von linksgrün bis zum rechten Rand Schrein alle nach des Staates starker Hand Wo ist euer Stolz geblieben Alles wird euch vorgeschrieben Drum sag ich’s jetzt noch einmal ganz konkret Denn später ist es ja vielleicht zu spät Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht zu deiner eigenen Sicherheit SICHER SICHER, WAS WAR JEMALS SICHER? Nicht weil der Mob ganz laut nach Ordnung schreit DENN DER MOB WAR IMMER SCHON EIN SPIESSER Nicht im Namen von Moral und Sitte Und auch nicht, wenn sie dich ganz lieb drum bitten Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein! Der Mensch war nie ein Einzelgänger Das Volk folgt stets dem Rattenfänger Der ihm Sicherheit verspricht Ordnung und ein bisschen Pflicht Der Mensch suhlt sich im Schutz der Herde Kopiert deren Moral und Werte Passt sich immer weiter an Bis er kaum noch atmen kann Kontrollierte Selbstaufgabe Von der Wiege bis ins Grabe Und am Ende seiner Tage Stellt er sich nur eine Frage: Wo ist nur mein Stolz geblieben? Alles wurd mir vorgeschrieben… Doch dann ist es leider schon zu spät Drum ändert was, so lange es noch geht Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht für einen Mann oder eine Frau WAS ZUM BUMSEN GIBT’S AN JEDER ECKE Und nicht für das verdammte Alltagsgrau MACH ES BUNT, MACH DEN ALLTAG BUNT Nicht für die Terrorismus-Prävention Und nicht aus guter deutscher Tradition Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein!
2.
Jahrelang lebten wir nur so vor uns hin Wir hatten fast alles, doch uns fehlte ein Sinn Irgendwas höheres, wofür man sich opfern kann Wie Islamisten mit Sprengstoffgürtel an Ramadan Dann sahen wir die Nachrichten und waren schockiert Wie so ein Virus aus China den Alltag pulverisiert Jeden Tag diese Bilder in der Tagesschau Wir hatten panische Angst, denn wir wussten genau Die Apokalypse ist nun endlich gekommen Und kein sterbliches Wesen wird ihr jetzt noch entkommen Vergesst Krebs und Rinderwahn, Pest und Cholera Corona ist schlimmer, das Armageddon ist da Doch in der dunkelsten Stunde, erschien plötzlich ein Licht Eine Stimme der Weisheit, die von fern zu uns spricht Uns war im Fernsehgerät ein neuer Heiland erschienen Er hieß Dr Droste, und er wollte uns dienen Und mit ihm kam Lauterbach, der große Prophet in jeder Talkshow verkündet er, wie schlechts um uns steht Komplett Spaßbefreit, und so ernst wie der Tod Warnten uns die Experten vor der kommenden Not Alles wird noch viel schlimmer, wenn wir nicht auf sie hören Und dem Gesundheitsministerium Gefolgschaft schwören Endlich waren wir mit unseren Ängsten nicht mehr allein Und so fingen wir an, Zeugen Coronas zu sein Wir sind die Zeugen Coronas Wir schließen uns zuhause ein Wir schützen unsere Opas und Omas Und besuchen sie jetzt nicht mehr im Heim Wir sind die Guten Wir sind die Zeugen Coronas Wir lieben unsere Arbeit und den Freizeitstress Doch wenn die Regierung sagt lassst es, dann lassen wir es Wir gehen nicht mehr ins Kino, und nicht in den Zoo Und Fledermäuse meiden wir sowieso Kultur wird ohnehin völlig überbewertet Kein Konzert ist es wert, dass man sich dafür gefährdet Beim Sport bricht man sich eh nur sämtliche Knochen Und wer braucht Restaurants, man kann ja auch selber kochen Kein Künstler der Welt ist systemrelevant Die meisten provozieren ohne Sinn und Verstand Die sollen mit ihrer Kritik und den Zweifeln aufhören Und lieber Almosen sammeln, anstatt uns ständig zu stören Wir müssen nur stark sein und unser bestes geben Dann schenkt uns ein neuer Impfstoff bald das ewige Leben Kehrt um und tut Buße, sonst ist es zu spät Lebt mit uns im Paradies der neuen Normalität Auch bei der zwanzigsten Welle verlässt uns nicht der Mut Auch den zwanzigsten Lockdown überstehn wir noch gut In der Armbeuge sammelt sich unsere Rotze Und unsre heilige Mutter, ist Merkel, die fotogene Frau Das reimt sich nicht wirklich, ist aber auch einerlei Denn mit Kultur und Gedichten ists ja eh jetzt vorbei Die Corona-Ampel gibt uns den Lebensrhythmus vor Wenn sie rot ist, bleiben wir daheim und singen im Chor Wir sind die Zeugen Coronas Unser Wachturm ist das RKI Wir schicken die Gesellschaft ins Koma Unser Glaube ist so stark wie noch nie Wir brauchen keine Freiheitsdebatten, und keinen Disput Uns interessiern nur die Zahlen vom Robert Koch Institut Wir müssen uns geißeln, und auf Vergnügen verzichten Sonst wird das teuflische Virus, uns schwache Sünder richten Weltweit verbreitet sich schon unsere Lehre Die Rettung der Menschheit ist die Ausgangssperre Autoritätsgläubigkeit wird endlich wieder populär Wir brauchen nicht weniger Gesetze, sondern mehr Schon die Kinder bekommen es jetzt beigebracht Wenn der Staat was verordnet, dann wird das gemacht Der Mensch von morgen ist angepasst und diszipiliniert Anarchistische Tendenzen werden nicht toleriert Wir beschwören euch, Solidarität zu zeigen Und Solidarität ist, wenn alle unsre Ängste teilen Zu vielen Themen darf man eine andre Meinung haben Doch nicht bei solch alternativlosen Grundsatzfragen Wer glaubt, dass unsere Panik übertrieben ist Ist ein gottloser Ketzer, und Verschwörungs-Faschist Am Sinn des heiligen Lockdowns, darf nicht gezweifelt werden Wir müssen aufhörn zu leben, oder wir werden sterben Also schalt dein Gehirn aus, leg die Maske an Sonst bist du bei der nächsten Kontrolle dran Wer glaubt, er könne sich weigern, hat es noch nicht gerafft Wir sind jetzt ne globale Religionsgemeinschaft Wir sind die Zeugen Coronas Hört endlich auf zu demonstriern Von hier bis an die Grenzen Europas tut bitte die Corona-App installieren Und gebt überall brav euren echten Namen an, wenn ihr Essen geht oder ein Klo benutzt oder euch im Pornokino einen runterholt damit wir wissen, wo ihr seid denn wir wollen euch in unsere Gemeinschaft holen Es gibt kein Entrinnen vor den Zeugen Coronas
3.
Es war eimal ein Junge der war im Grunde nicht blöde ging nur nicht gern in die Schule denn da wars ihm zu öde Die Welt der Alten erschien ihm trostlos und kalt Er hat furchtbar gelitten unter ihrer Gewalt Hatte Angst zu versagen, Angst vor schlechten Noten und irgendwann zu ersticken unter all den Verboten Tue dies und lass jenes und komm pünktlich nach Haus Und mach die Hausaufgaben sonst darfst du später nicht raus In seinem Zimmer träumte er von anderen Welten Verlor sich in den Geschichten seiner furchtlosen Helden Er wollte auch so ein Held sein Abenteuer erleben Seinen eigenen Weg gehn Nie seine Freiheit aufgeben Doch dann hat er gemerkt, Geld wächst nicht auf den Bäumen Das war der Anfang vom Ende von seinen Teenager-Träumen Ein paar Kompromisse erschienen plötzlich ok Sich ein bisschen verbiegen tut ja auch keinem weh Er zog sich so an wie es die Alten machen Fing an wie sie zu reden und mit ihnen zu lachen Heute ist er vierzig und wählt die CDU Denn er findet die Welt so wie sie ist ziemlich gut Er schimpft mit seinen Kindern Sagt ihnen seid nicht so faul Und wenn sie die Schule schwänzen dann gibt’s was aufs Maul Verräter Was für ein mieser Verräter Die Ideale vergessen Die schönen Worte nur noch schal Denn zuerst kommt das Fressen und erst dann die Moral Es waren einmal ein Haufen Kabarettisten intellektuelle Künstler, kritische Journalisten Moralisch waren sie allen hoch überlegen zeigten Missstände auf, nie um Worte verlegen Sie haben immer erzählt Hört bloß nicht auf die da oben Denn die da oben sind alles korrupte Idioten Doch dann kam die große Panik plötzlich wurde es schick Nicht mehr dagegen zu sein Fast alle machten sie mit Sie hielten sich mit Kritik und dem Denken zurück Denn ein jeder, der noch anders dachte der galt als verrückt Auf einmal zeigten sie Verständnis für korrupte Idioten und deren alternativlose Nazi-Methoden Sie gruben sich ein und waren nicht mehr gesehn Bis diese schwierigen Zeiten von alleine vergehn Verräter Was für miese Verräter Die Ideale vergessen Die schönen Worte nur noch schal Denn zuerst kommt halt das Fressen und erst dann die Moral Es war einmal ne Punkband die haben gern provoziert Sie waren Alptraum der Spießer und ihre Songs indiziert Sie waren gegen den Staat und gegen die Bullerei Kritisierten die Alten und ihre scheiß Heuchelei Dann wurden sie populär Ganz Deutschland sang ihre Lieder Und aus den Radios tönten ihre Hits immer wieder Sie dominierten die Charts Engagierten sich sozial Die Home-Story in der Bravo Nichts war ihnen zu banal Ihre Fans wurden älter und mit ihnen auch die Band Das Klima in Deutschland wurde kälter doch die Band hat das verpennt Denn sie sind inzwischen ja Teil der High Society Mit allen Promis per du Geldsorgen plagen sie nie Heute sind ihre Aussagen belanglos wie ihre Lieder Wir sind im Herzen noch Punks beteuern sie immer wieder Wenn ein neues Album erscheint und sie die Werbetrommel rühren Ein bisschen Fan-Nähe heucheln als würd es sie interessieren Sie nehmen heute so vieles, was passiert einfach hin und das Schweine-System finden sie gar nicht mehr so schlimm Sie sind jetzt brave Demokraten und man verleiht ihnen Preise wie das Bundesverdienstkreuz und ne ähnliche Scheiße In den Tagesthemen dürfen sie sich inszenieren Und auf der nächsten Gala mit einem Minister dinnieren Verräter Was für miese Verräter Die Ideale vergessen Die schönen Worte nur noch schal Denn zuerst kommt halt das Fressen und erst dann die Moral
4.
Früher da war ich mal Solidarisch und sozial Utopist, maximal Kämpfte für das Ideal Stand oft in Flammen vor Wut Glaubte der Mensch ist von Grund auf gut Und nur das böse, böse System allein zwingt ihn dazu, ein Arsch zu sein Doch dann sah ich Wohlstandsmenschen so verblödet wie nie Sie hätten frei sein können, denn sie hatten Demokratie Doch bei der nächstbesten Krise werden sie wieder zu Schafen und schreien nach Papa Staat und seinen strengen Strafen Heute bin ich Misanthrop Und musiziere mit Maschinen Die Menschen tun mir gar nicht gut Ich distanziere mich von ihnen Früher da war ich mal oft verliebt, emotional meistens endet es fatal und mit reichlich Seelenqual Hab Menschen den Hof gemacht Selten hat es was gebracht Wer nett ist, wird nur beschissen Ausgesaugt und weggeschmissen Bist du hingegen hundsgemein machst jeden andern Menschen klein rennt man dir begeistert hinterher liebt dich dafür um so mehr, und will ein Kind von dir Heute bin ich Misanthrop Und musiziere mit Maschinen Die Menschen tun mir gar nicht gut Ich distanziere mich von ihnen Früher, da war ich mal Bandmitglied, sehr loyal Hab gern gejammt, improvisiert Mit andern Leuten musiziert Doch irgendwann, da hab ich gecheckt Viele Musiker sind mental ein bisschen defekt Ständig wollen sie im Mittelpunkt stehn sind bereit, für ihr Ego über Leichen zu gehn Sie nutzen dich aus, ohne jegliche Scham Reichst du ihnen die Hand, wolln sie gleich den ganzen Arm Und wenn es der Karriere dient, werden sie dich verraten Denn die meisten Musiker sind leider Psychopathen Doch heute bin ich Misanthrop Und musiziere mit Maschinen Die Menschen tun mir gar nicht gut Ich distanziere mich von ihnen
5.
Ich geb zu, ich war bislang ein klein bisschen befangen Denn ich war eigentlich immer davon ausgegangen Dass die DDR vor Jahren ein jähes Ende fand Es wurde später dann auch Mauerfall und Wendezeit genannt Doch vielleicht war das ja nur so ein Mandela-Effekt Denn heut morgen bin ich aufgewacht und da hab ich gecheckt Dass die olle DDR noch immer existiert Nicht nur im Osten, nein, ich fürchte , sie ist sogar expandiert Ich wollte an den Strand gehn, doch der Strand war abgesperrt Weil das Meer genau wie der Strand und ich, dem deutschen Staat gehört Und wenn die Bürokraten im Politbüro entscheiden Dass man nicht mehr reisen darf, müssen wir zu hause bleiben Wenn die Experten sagen, Freunde treffen ist viel zu gefährlich Dann wird Freundetreffen strafbar, und kaum jemand wehrt sich Alles was heute ganz normal ist, ist vielleicht morgen schon verboten Und die Umfragewerte der Regierung klettern immer mehr nach oben Was ist nur los mit den Menschen in diesem Land. Kann mir das irgendjemand erklären? Ich kapier’s echt nicht… Manchmal glaub ich echt Ich glaub ich leb noch immer in der DDR Nur ohne Stasi, FDJ und Erich Honecker Doch der Beton in den Köpfen überdauert Auch noch Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer Selbstverliebte Bürokraten regieren das Land Und fahren Wirtschaft und Kultur ganz kompetent an die Wand Zur Not nimmt man ein par hundert Milliarden neue Schulden auf Die nächsten Generationen, die freun sich sicher schon drauf Ich denke mir, das kann doch jetzt nicht alles ernstgemeint sein Hoff auf mehr Information, und schalt die Tagesschau ein Da singt der Sprecher grad ne Lobeshymne auf den Deutschen Staat Und dass Deutschland von allen Ländern die besten Zahlen hat Hurrah, wir sind mal wieder Weltmeister, Kritik gibt es kaum Und wenn dann nur um gleich darauf, auf die Kritiker drauf zu haun Man berichtet mal kurz über Anti-Lockdown-Demonstranten Und verhöhnt sie gleich darauf als Nazis und irre Ignoranten Auch die Linken stimmen in das Loblied auf die Zwangsmaßnahmen ein Ein bisschen Zwang ist schon ok, es ist ja alles gutgemeint hauptsache man ist gegen Rassismus, und politisch korrekt Ob der Bürger an den Strand darf, kümmert die doch einen Dreck Wann hat eigentlich zum letzten Mal ein Linker das Wort „Freiheit“ in den Mund genommen? War das noch vor Che Guevara oder danach? Ich glaub ich leb noch immer in der DDR Nur ohne Stasi, FDJ und Erich Honecker Doch der Beton in den Köpfen überdauert Auch noch Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer Die Deutschen denunzieren, noch genau so gern wie einst Alles wird sofort gemeldet, was irgendwieverdächtig erscheint Was, du trägst, keine Maske, wie, ihr hockt hier zu viert? Abweichler werden umerzogen, bis ein jeder pariert Nein es geht nicht nur um Corona, nicht um irgendeine Seuche wenn der Dritte Weltkrieg käme, wär’s doch haargenau das gleiche Auch dann würden die als erstes unsre Freiheiten beschneiden Und verweisen auf die schlimme Krise und die harten Zeiten Doch eine Freiheit, die nur gilt, wenn es grad keine Krise gibt die so schlimm ist dass der Staat uns unsere Freiheiten entzieht Das ist dann keine Freiheit, sondern ein Muster ohne Wert Denn so ein kleines bisschen Freiheit, gab’s auch schon in der DDR Doch weil dieses kleine bisschen, auf Dauer viel zu wenig war Gingen Menschen auf die Straße, denn für sie war völlig klar Tun sie nichts, dann bleiben sie bis in alle Ewigkeit Ein feiges Dummvolk, eingemauert von der Obrigkeit Und dann kam die Wende Und dann alles wieder von vorn Und täglich grüßt der Honecker Irgendwie ist das alles nur noch ein einziger Alptraum Ich glaub ich leb noch immer in der DDR Nur ohne Stasi, FDJ und Erich Honecker Doch der Beton in den Köpfen überdauert Auch noch Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer Ich leb noch immer in der DDR Nur ohne Erich Honecker Und Bürgerrechtler ham wir auch keine mehr Wozu auch, wir leben ja jetzt in ner Demokratie, nicht wahr?
6.
Ja, es gibt Menschen, denen ist ihr Leben nicht genug Erst wenn sie andre unterdrücken können fühlen sie sich gut Solidarität und Mitgefühl, das ist für sie nur linker Mist Sie kennen nur den Hass, der tief in ihnen verankert ist Es geht schon in der Schule los, anstatt sich zu verbünden Gegen Lehrer oder Eltern, die sie belehrn und schinden Suchen sie sich einen Schwachen, der sich nicht wehren kann Und dem tun sie dann alles, was man ihnen antat, an Das kenn ich doch schon von woher Das hat der Adolf auch gemacht Hat im Elternhaus gekuscht Und Tod über die Welt gebracht Drum wenn ich wieder einen seh, der auf diese Weise lebt Nach oben fleißig buckelt und nach unten tritt und schlägt Dann geh ich auf ihn zu, ob er möchte oder nicht, Und dann sag ich ihm die schönen Worte mitten ins Gesicht: Entschuldigung, ich glaub sie ham nen Hitler im Kopf Und der hat mit seiner Scheiße schon ihr ganzes Hirn verstopft Hi hi hi hi Hitler im Kopf Adolf Hitler Wohnt in jedem zweiten Kopf Leben und Leben lassen kennen Hitler-Menschen nicht Für sie gibt es nur ein Weltbild und das ist für alle Pflicht Sie kennen keine Farben, für sie gibt es nur schwarz weiß Und wenn sie wählen gehn, dann wählen sie den letzten Scheiß Hauptsache ne starke Hand, die die Menschen kontrolliert Damit jeder wie gefordert mit der Masse mitmarschiert Individualität ängstigt diese Leute ungemein Denn wenn alle aus der Reihe schern, wärn sie bald ganz allein Darum wollen sie alles verbieten, was ihnen nicht gefällt Und fordern dass der Staat das alles unter Strafe stellt Das kenn ich doch schon von woher Das hat der Adolf auch gemacht Hat alle, die anders dachten einfach ins KZ gebracht Drum wenn ich wieder einen seh, der diesen Scheißstaat akzeptiert Und sich für mehr Verbote und noch mehr Strafen engagiert Dann geh ich auf ihn zu, ob er möchte oder nicht, Und dann sag ich ihm diese schönen Worte mitten ins Gesicht: Entschuldigung, ich glaub sie ham nen Hitler im Kopf Und der hat mit seiner Scheiße schon ihr ganzes Hirn verstopft Hi hi hi hi Hitler im Kopf Adolf Hitler Wohnt in jedem zweiten Kopf Später kriegen sie dann Kinder und werdn Mutter oder Vater Und kaufen sich vom Kindergeld einen Erziehungsberater In dem steht dann, Kinder brauchen, feste Regeln die sie führen Rituale sowie Pflichten, damit sie richtig funktionieren Die Freiheit, die man ihnen lässt, wird homöopathisch klein dosiert Wie eine Impfung, mit der man Menschen zwangs-immunisiert Damit sie, wenn sie groß sind, sich nicht getraun zu rebelliern Sondern stattdessen brav den Wahnsinn ihrer Eltern weiterführen Denn sie müssen schließlich später mal für deren Rente sorgen Und Traditionen weiterreichen an die Kinderschar von morgen Das kenn ich doch schon von woher Das hat der Adolf auch gemacht Gab den Kindern was zum Spielen Und schickt sie später in die Schlacht Drum wenn ich wieder einen seh, der jungen Menschen streng erklärt Dass sie erst was leisten müssen bevor man sie respektiert Dann geh ich auf ihn zu, ob er möchte oder nicht, Und dann sag ich ihm die schönen Worte mitten ins Gesicht: Entschuldigung, ich glaub sie ham nen Hitler im Kopf Und der hat mit seiner Scheiße schon ihr ganzes Hirn verstopft Hi hi hi hi Hitler im Kopf Adolf Hitler Wohnt in jedem zweiten Kopf
7.
Blödes Kind 01:27
Er schuftet den ganzen Tag Weil er weiß, dass jede Arbeit besser ist als keine Sein kleiner Sohn sagte ihm Er sagt Papa, wenn ich mal groß bin dann will ich werden wie du Du bist ein blödes Kind (Blödes Kind) Was für ein blödes Kind Tust immer was man dir sagt (Blödes Kind) wird nie hinterfragt
8.
Ist das die Welt, die ihr wolltet? Ist das eure Ahnung vom Glück? Ihr sagt mir, hier sei es am Besten doch ich möchte wieder zurück Dorthin, wo die Menschen noch atmen wo die Flüsse nicht kanalisiert wo Gerechtigkeit noch der Gerechte und kein steifer Jurist definiert Eure Welt ist mir manchmal so fremd wie nem Wolfskind die lärmende Stadt in der Konventionen verfügen wie man zu reden und auszusehn hat Ihr habt euch bemüht mich zu heilen von meiner wilden und wahren Natur Ich tat so, als könnte ich lernen, doch tief in mir drin blieb ich stur Eure Schulen sind mir zuwider ihr biegt euren Nachwuchs zurecht den Biegsamen schenkt ihr die Zukunft die anderen redet ihr schlecht Ihr habt ein Idealbild vom Menschen friedlich, gehorsam und weich denn ihr wollt ein gewaltloses Leben in eurem gewaltigen Reich So erzieht ihr die Kinder wie Sklaven Schule, wenn’s geht schon mit Drei damit sie nicht später mal sagen „Als Kind, ja, da war ich noch frei!“ Ihr zeigt ihnen früh eure Grenzen damit sie so werden wie ihr begrenzte, gezähmte Geschöpfe getrieben von Ängsten und Gier Und Sehnsucht nach besseren Zeiten die sie in der Arbeit dann suchen am Tag sieht man sie fleißig schuften am Abend den Morgen verfluchen Und doch geht’s am nächsten Tag weiter denn euer Leben ist teuer man fliegt in die Südsee zum Baden und hätt’ alles gern etwas neuer Als die Menschen im Haus nebenan man wird schon vor Neid immer gelber und würd’ sie gern stutzen bis diese so unwichtig sind wie man selber Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Freunde und die Zeit, die bleibt, wird gelacht denn Freundschaft ist euch super-wichtig zumindest manchmal, Samstag Nacht Dann tanzt ihr und wünscht, dass das Leben nur immer so unbeschwert wär doch dem, der sein Leben lang tanzt dem ruft ihr empört hinterher Er möge gefälligst was leisten und Opfer erbringen wie jeder An der Heimatfront gilt es zu kämpfen wer ausbüchst, der gilt als Verräter Des Fortschritts, des einzigen Heilands der euch noch Erlösung verspricht aus der selbstauferlegten Hölle aus Abhängigkeiten und Pflicht In die ihr geflüchtet seid um den drohenden Kampf zu vermeiden der entbrennt, wenn zu viel’ einer Art am selben Ort leben und weiden Ihr habt euch die Zähne gezogen um nicht mehr gebissen zu werden und lebt nun beengend und zahlreich in ängstlichen Zahnlosen-Herden Millionen auf so kleinem Raume Psychosen sind vorprogrammiert entartetes Leben in Kästchen wer’s nicht leben mag, wird therapiert Um sich wieder zuhause zu fühlen im System der Verdummten und Frommen und noch engere Kästchen zu bauen für die Kinder, die nach einem kommen So macht ihr die grüne Welt grauer schafft Zwänge, wo noch keine waren Ein Tumor weiß nicht, dass er tötet doch ihr werdet es noch erfahren Wenn die Dämme irgendwann brechen weil zu viele sich eingesperrt fühlen dann wird diese Flut eure Welt mit all ihren Regeln wegspülen Und während das Chaos dann tobt werde ich im Verborgenen lauern denn mein Gott ist die Freiheit und wird euren weltlichen Knast überdauern
9.
10.
11.
DDR (Instr.) 05:08
12.
Überall wo man auch steht Ganz egal, wohin man geht Überall ist was verboten Für das Volk der Idioten Überall wird kontrolliert Geblitzt, gefilmt und schikaniert Und der Nachbar spioniert Ob auch jeder brav pariert Alles hier ist vorgegeben Alles öffentliche Leben Bis ins kleinste vorgekaut Schlupflöcher längst zugebaut Wo ist euer Stolz geblieben Alles wird euch vorgeschrieben Drum sag ich’s jetzt noch einmal ganz konkret Denn später ist es ja vielleicht zu spät Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht wenn morgen der Mond vom Himmel fällt TU ES NICHT, NEIN, TU ES NICHT Und nicht für alle Reichtümer der Welt WAS DU HAST, HAT IRGENDWANN DICH Nicht wenn hier der Russe einmarschiert Nicht wenn ne neue Seuche hier grassiert Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein! Das Netz wird staatlich überwacht Damit keiner mehr Unfug macht Sie machen alles klinisch rein Nichts darf mehr unmoralisch sein Böse Worte sind verboten Extremismus, Sex und Drogen Der Zensor löscht, was nicht gefällt Willkommen in der Blümchenwelt Das Neo-Spießertum regiert Verbotskultur längst etabliert Von linksgrün bis zum rechten Rand Schrein alle nach des Staates starker Hand Wo ist euer Stolz geblieben Alles wird euch vorgeschrieben Drum sag ich’s jetzt noch einmal ganz konkret Denn später ist es ja vielleicht zu spät Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht zu deiner eigenen Sicherheit SICHER SICHER, WAS WAR JEMALS SICHER? Nicht weil der Mob ganz laut nach Ordnung schreit DENN DER MOB WAR IMMER SCHON EIN SPIESSER Nicht im Namen von Moral und Sitte Und auch nicht, wenn sie dich ganz lieb drum bitten Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein! Der Mensch war nie ein Einzelgänger Das Volk folgt stets dem Rattenfänger Der ihm Sicherheit verspricht Ordnung und ein bisschen Pflicht Der Mensch suhlt sich im Schutz der Herde Kopiert deren Moral und Werte Passt sich immer weiter an Bis er kaum noch atmen kann Kontrollierte Selbstaufgabe Von der Wiege bis ins Grabe Und am Ende seiner Tage Stellt er sich nur eine Frage: Wo ist nur mein Stolz geblieben? Alles wurd mir vorgeschrieben… Doch dann ist es leider schon zu spät Drum ändert was, so lange es noch geht Gib die Freiheit niemals aus der Hand DEINE FREIHEIT, DEINE FREIHEIT Nicht für Gott, nicht für dein Vaterland WAS IST GOTT? SCHEISS AUF DEINEN GOTT Nicht für einen Mann oder eine Frau WAS ZUM BUMSEN GIBT’S AN JEDER ECKE Und nicht für das verdammte Alltagsgrau MACH ES BUNT, MACH DEN ALLTAG BUNT Nicht für die Terrorismus-Prävention Und nicht aus guter deutscher Tradition Gib die Freiheit niemals aus der Hand Nein!

about

CREDITS:

Dian The Saint ist dringend verdächtig für folgende Vergehen
verantwortlich zu sein:
Lyrik, Lead & Background Vocals.
Bei Track 02 spielt er außerdem noch alle Instrumente.

Tom G. unterstützt ihn als Mittäter mit Musik, allen Instrumenten,
Lead & Background Vocals, Text bei 07 und Cover Design

Alle Tracks: Dian The Saint & Tom G.
Außer:
02 - Dian
07 -Tom

Tatort:
- Totstörung Studios, DN-Ostzone
- Schorn Of The Dead Studios, Schorndorf.

Produziert von Tom G. & Dian The Saint

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I N F O :

Totstörung ist ein deutschsprachiges Nebenprojekt von Tom G.,
der eigentlich im Reggae (Dub De Rippa) beheimatet ist.
Eine festgelegte Musikrichtung gibt es bei Totstörung jedoch nicht.
Alles ist hier möglich.
Für jemanden, der mit offenen Augen durchs Leben geht ist nicht
zu übersehen, dass wir seit einer gefühlten Ewigkeit in einer seelenlos toten Zombiewelt existieren.
Und Toms Kunst basierte seit Anbeginn darauf so etwas wie
Lebendigkeit ins Hamsterrad-Getriebe zu streuen, um dessen reibungslosen Totlauf größtmöglich zu stören.
Nebenbei ist er auch leidenschaftlicher Anhänger brachial provokanter Satire.
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ÜBER DIE GEMEINSCHAFTSPRODUKTION MIT
DEN ANARCHONAUTEN

Dieses Album ist eine Gemeinschaftsproduktion vom
Anarchonauten Dian The Saint und dem Totstörer Tom G.
Dian ist Schriftsteller, Philosoph und Elektronik-Musiker.
Tom, von Haus aus Reggaemusiker, macht unter "Totstörung" für
die Anarchonauten jedoch immer wieder gerne mal Urlaub.
.
Wie auch immer - hier werden gekonnt NDW-mäßige Sounds mit
kritischer und tiefsinniger Anarcho-Lyrik vermischt.
Was Anfangs vielleicht nach einer 80er Jahre Party klingt, wird
später beim genaueren Hinhören bei so manchen eine
ausgewachsene Depression herbeiführen.
Dies ist auch ausdrücklich erwünscht.

DIE ANFÄNGE
Alles begann ca. 2012, als Tom auf die philosophischen
Aufklärungsvideos, welche Dian auf YouTube veröffentlichte,
aufmerksam wurde.
Als Dian einige Zeit später die Anarchonauten gründete und mit
S.A.A.R.T. das erste Album veröffentlichte, nahm Tom umgehend
Kontakt zu ihm auf, um mit ihm ebenfalls etwas Musikalisches
auf die Beine zu stellen.
Dian gefielen Toms Reggae-Riddims und bald hatten sie dann
mit "Indigo Rinder" auch schon den ersten Song fertig.
Später kamen noch "Hitler im Kopf" und "Schwarz, Rot, Gold"
hinzu.
Als die beiden nach einiger Zeit feststellten, dass sie mit der
NDW (Neue Deutsche Welle) eine gemeinsame Schnittmenge
haben, nahmen sie im Corona Sommer 2020 das Album "Neue
Deutsche Anarcho Welle" auf.
Dafür knöpfte sich Tom sogar noch mal ihren alten Song "Hitler im
Kopf" vor und verpasste diesem ein hitverdächtiges NDW-Gewand.

UNGEWÖHNLICHE ARBEITSWEISE
Auch erwähnenswert ist, dass die beiden Misanthropen sehr eremitisch leben und sich bis dato noch nie begegnet sind.
Selbst telefonisch haben sie niemals ein einziges Wort miteinander
gewechselt.
Die komplette Kommunikation und Zusammenarbeit fand zwischen
ihnen von Anfang an ausschließlich über E-Mail statt.
Eine kreative Methode mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten,
ohne dass dabei zuviel, wie Tom es ausdrückt, kontraproduktive Nähe entsteht.
Vor diesem Hintergrund bekommt auch der Begriff "Ghostwriter" eine
völlig neue Bedeutung.
Und spätestens seit dem Corona-Hype ist davon auszugehen, dass
diese Art der Beziehung in Zukunft als positives Beispiel für gut funktionierende Ehen Schule macht.

"Selbstverständlich wird dies von den beiden auch bedauert"

VON DIESEM ALBUM GIBT ES ZWEI VERSIONEN

Da Tom eher in den 80er und Dian in den 90er Jahren musikalisch
sozialisiert wurde, sind naturgegeben auch ihre Geschmäcker
etwas unterschiedlich.
So einigten sie sich darauf, dass jeder seine eigene Version dieses
Albums veröffentlicht.
Während sich Toms Version 2 überwiegend am NDW-Stil der 80er
Jahre orientiert, fließen bei Dian's Variante noch einige 90er Jahre Einflüsse mit hinein.
Außerdem sind bei Dians Version noch einige Songs drauf, an
denen Tom gar nicht beteiligt ist.
Für "Blödes Kind“ auf Version 2 hingegen ist Tom alleine für Text und Musik verantwortlich.
Die Musik zu "Misanthrop" hatte jeder für seine eigene Album- Version selbst komponiert, eingespielt und auch eingesungen.
Lediglich die Lyrics sind bei beiden Versionen von Dian.
Garniert wurde jedes Exemplar auch noch mit Instrumental und
Extended-Versionen, wodurch jede der beiden Veröffentlichungen ihren ganz speziellen Reiz erhält.
Eine Art Deluxe Version, welche beide Alben zu einem verschmelzen
würde, schlossen die Künstler jedoch aus.

"Und das wird von den beiden keineswegs bedauert"

credits

released March 24, 2021

LINKS:

Dians (ANARCHONAUTEN) Version:
anarchonauten.bandcamp.com/album/die-neue-deutsche-anarcho-welle

Toms Hauptprojekt:
DUB DE RIPPA
dubderippa.bandcamp.com/album/razor-sharp-dubbing

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