lyrics
Ist das die Welt, die ihr wolltet?
Ist das eure Ahnung vom Glück?
Ihr sagt mir, hier sei es am Besten
doch ich möchte wieder zurück
Dorthin, wo die Menschen noch atmen
wo die Flüsse nicht kanalisiert
wo Gerechtigkeit noch der Gerechte
und kein steifer Jurist definiert
Eure Welt ist mir manchmal so fremd
wie nem Wolfskind die lärmende Stadt
in der Konventionen verfügen
wie man zu reden und auszusehn hat
Ihr habt euch bemüht mich zu heilen
von meiner wilden und wahren Natur
Ich tat so, als könnte ich lernen,
doch tief in mir drin blieb ich stur
Eure Schulen sind mir zuwider
ihr biegt euren Nachwuchs zurecht
den Biegsamen schenkt ihr die Zukunft
die anderen redet ihr schlecht
Ihr habt ein Idealbild vom Menschen
friedlich, gehorsam und weich
denn ihr wollt ein gewaltloses Leben
in eurem gewaltigen Reich
So erzieht ihr die Kinder wie Sklaven
Schule, wenn’s geht schon mit Drei
damit sie nicht später mal sagen
„Als Kind, ja, da war ich noch frei!“
Ihr zeigt ihnen früh eure Grenzen
damit sie so werden wie ihr
begrenzte, gezähmte Geschöpfe
getrieben von Ängsten und Gier
Und Sehnsucht nach besseren Zeiten
die sie in der Arbeit dann suchen
am Tag sieht man sie fleißig schuften
am Abend den Morgen verfluchen
Und doch geht’s am nächsten Tag weiter
denn euer Leben ist teuer
man fliegt in die Südsee zum Baden
und hätt’ alles gern etwas neuer
Als die Menschen im Haus nebenan
man wird schon vor Neid immer gelber
und würd’ sie gern stutzen bis diese
so unwichtig sind wie man selber
Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Freunde
und die Zeit, die bleibt, wird gelacht
denn Freundschaft ist euch super-wichtig
zumindest manchmal, Samstag Nacht
Dann tanzt ihr und wünscht, dass das Leben
nur immer so unbeschwert wär
doch dem, der sein Leben lang tanzt
dem ruft ihr empört hinterher
Er möge gefälligst was leisten
und Opfer erbringen wie jeder
An der Heimatfront gilt es zu kämpfen
wer ausbüchst, der gilt als Verräter
Des Fortschritts, des einzigen Heilands
der euch noch Erlösung verspricht
aus der selbstauferlegten Hölle
aus Abhängigkeiten und Pflicht
In die ihr geflüchtet seid
um den drohenden Kampf zu vermeiden
der entbrennt, wenn zu viel’ einer Art
am selben Ort leben und weiden
Ihr habt euch die Zähne gezogen
um nicht mehr gebissen zu werden
und lebt nun beengend und zahlreich
in ängstlichen Zahnlosen-Herden
Millionen auf so kleinem Raume
Psychosen sind vorprogrammiert
entartetes Leben in Kästchen
wer’s nicht leben mag, wird therapiert
Um sich wieder zuhause zu fühlen
im System der Verdummten und Frommen
und noch engere Kästchen zu bauen
für die Kinder, die nach einem kommen
So macht ihr die grüne Welt grauer
schafft Zwänge, wo noch keine waren
Ein Tumor weiß nicht, dass er tötet
doch ihr werdet es noch erfahren
Wenn die Dämme irgendwann brechen
weil zu viele sich eingesperrt fühlen
dann wird diese Flut eure Welt
mit all ihren Regeln wegspülen
Und während das Chaos dann tobt
werde ich im Verborgenen lauern
denn mein Gott ist die Freiheit und wird
euren weltlichen Knast überdauern
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